Erfahrungsberichte


Lost Tuner

So, hier mal wieder was zum Schmunzeln: Ich ging letztens mal wieder auf 'ne Bluessession, kommt ab und zu mal vor. Gut, dass ich mein Stimmgerät dabei hatte, so konnte ich meine Gitarre schon mal in Stimmung bringen, bevor es losging. Das Selbe hatte auch ein anderer Gitarrist auf der Session vor, mit dem Unterschied, dass er sein Stimmgerät vergessen hatte. Er fragte also freundlich, ob er sich meines einmal kurz ausleihen dürfte. Ich sagte zu ihm: „Gerne, wenn Du es mir wieder gibst, sobald Du mit dem Stimmen fertig bist!“ Dies sagte ich nicht ohne Grund, wusste ich doch, dass dies bei dem besagten Gitarristen grundsätzlich nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit darstellt. Nach diversen musikalischen Darbietungen, denen ich aufmerksam gelauscht hatte, begab ich mich vor die Tür, wo ich den Gitarristen eines Trios traf, dessen Namen ich vergessen hatte. (Die hatten im Übrigen auch auf der Session gespielt.) Wir plauderten ein wenig, und er sagte mir, dass er überrascht sei, dass ich so wenig spielen würde. Nun, m. E. ist es nicht zwingend erforderlich, wenn sich gefühlte 100.000 Gitarristen auf der Bühne tummeln, auch noch dazuzukommen, um meinen musikalischen Senf beizutragen. Wir gingen dann zurück in den Veranstaltungsraum, wo ich meine Gitarre stimmen wollte in der Erwartung, dass die meisten der anwesenden Gitarristen vielleicht mal eine Pause einlegen wollten und ich so doch noch dazu käme, ein Set mitzuspielen. In Ermangelung meines Stimmgerätes, das wie vom Erdboden verschluckt war, war dies bei dem Geräuschpegel im Raum nicht möglich, so dass ich auf die Suche nach Gitarrist Nr. 1 ging, der mir versprochen hatte, mir meinen Tuner nach Abschluss des Stimmvorgangs wieder auszuhändigen, dieses aber wohl vergessen hatte. Er beteiligte sich dann mit an der Suche und meinte nur, dass das Gerät womöglich „‘runtergefallen“ wäre. Mmhh, wenn dem so wäre, musste es ja zuvor irgendwo draufgelegt worden sein. Die Information, wo er es denn draufgelegt haben könnte, blieb er mir jedoch schuldig. Nun ja, er wirkte etwas verpeilt, was mich nicht wunderte, denn eigentlich kenne ich ihn nicht anders. Dies belegt die Tatsache, dass, wie er mir selbst sagte, ihm so etwas ständig passieren würde: Ein verloren gegangenes Stimmgerät, ein Instrumenenkabel, ein Notenständer… (Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit). Nun, mir schien, dass – Versprechen hin oder her – er wohl kaum die richtige Adresse wäre, um wieder in den Besitz meines Stimmgerätes zu kommen. Also fragte ich Gitarrist Nr. 2 – genau, der, mit dem ich mich vor der Tür unterhalten hatte – ob er vielleicht etwas über den Verbleib meines Stimmgerätes wüsste. Er sagte nein, das wüsste er nicht, denn er hätte immer sein eigenes Stimmgerät dabei, woraufhin er mit der Hand in seine Jackentasche griff und ein Stimmgerät zutage förderte, das meinem bis aufs Haar glich. Ein komischer Zufall, nicht mehr! Die Wahrscheinlichkeit, dass einerseits mein Stimmgerät plötzlich weg war, andererseits ein völlig identisch aussehendes (das offenbar nicht meines war; wurde so jedenfalls behauptet) in der Jackentasche eines Mitmusikers auftauchte, nun ja, all das legt ja nicht notwendigerweise den Schluss nahe, dass sich hier jemand etwas anzueignen im Begriff war, das ihm definitiv nicht gehört. Wäre dem so, wäre das mindeste, was ich über besagten Mitmusiker denken würde, dass er überaus unkollegial wäre. Das Äußerte, was ich denken würde, verkneif‘ ich mir lieber, hier zu schreiben, sonst könnte sich womöglich noch jemand angesprochen fühlen. Selbiges gilt natürlich auch für Gitarrist Nr. 1, der definitiv sein Versprechen gebrochen hatte. Aber wenigstens bot er mir an, von seinen fünf Stimmgeräten, die er zuhause seinen eigenen Aussagen zufolge horten würde, mir ein noch völlig unbenutztes unentgeltlich zu überlassen. Also vereinbarten wir, dass er es mir tags darauf in den Briefkasten werfen sollte. Auch von Gitarrist Nr. 2 kam ein Angebot, nämlich, dass, falls sich  – wider Erwarten – ein zweites Stimmgerät, das dem in seiner Tasche täuschend ähnlich sehen würde, sich bei ihm zuhause befinden würde, was den Schluss naheliegen ließe, dass es sich bei dem Gerät in seiner Tasche doch um meinen Tuner handeln würde, er versprach, mir in diesem Falle ein E-Mail zu schicken. Der geneigte Leser wird nun sogleich vermuten, dass weder in meinem virtuellen als auch in meinem tatsächlichen Postkasten sich weder ein Schreiben noch ein Stimmgerät ausmachen ließ. Wirklich tragisch! Die Einschätzung, was an diesem Abend tatsächlich geschehen ist, überlasse ich dem Leser selbst. Vielleicht kommt er ja auch zu dem Schluss, dass es mit Sicherheit so gewesen ist, dass Gitarrist Nr. 1 mein Haus nicht gefunden hat bei der Auslieferung einer seiner fünf Stimmgeräte. Und dass Gitarrist Nr. 2 kein zweites Stimmgerät bei sich zu Hause gefunden haben kann, da das in seiner Tasche ja das einzige ist, das er besitzt (zumindest seit Samstag, den 12. Januar 2013???). Und dass mein Stimmgerät, das mir viele Jahre treue Dienste geleistet hat und ein geliebtes Geschenk meines Schwagers war, auf irgend eine Art in ein Paralleluniversum gebeamt wurde.

 

Ich muss zugeben, dass ich geneigt bin, von meinem Equipment nichts mehr auszuleihen. Punkt. Allerdings relativiere ich diese Aussage dahingehend, dass ich mir zuvor überlege, wem ich etwas ausleihe, sollte ich es doch noch einmal tun. Denn schließlich war ich sehr froh, dass ein weiterer anwesender Gitarrist mir seinen Mesa Boogie Verstärker ausgeliehen hat, mit dessen Sound ich sehr zufrieden war. Mein Versprechen, ihn nach meiner Darbietung wieder an den Eigentümer zurückzugeben, habe ich im Übrigen gehalten. Was hätte dieser Gitarrist wohl gesagt, wenn ich ihm eröffnet hätte, dass dies mein Mesa Boogie wäre, der eben nur ganz genauso aussieht wie seiner. Und dass ich beim besten Willen nicht sagen könnte, was mit seinem geschehen wäre; vielleicht auch Paralleluniversum…!? Und dann hätte ich mir das Ding unter den Arm geklemmt und hätte es mit nach Hause gekommen. Womöglich hätte er dann von mir gedacht, dass ich einfach nur ein Arschloch bin!?

 

So, mal sehen, wann ich mal wieder auf dieser Session spielen werde. Wohl kaum, bevor ich entweder ein Stimmgerät in meinem Postkasten vorfinde oder eine E-Mail in meiner Mailbox. Schließlich sollte ich ja irgendwie meine Gitarre stimmen können…

 

Wer von meiner Leserschaft gerne seine Meinung dazu loswerden möchte, möge sich einfach des Gästebuchs bedienen!

 

Drei Tage später...

Kaum zu glauben, aber wahr: Zwar nicht - wie vereinbart - am darauffolgenden Tag, aber immerhin drei Tage später trat das Unglaubliche ein: Offenbar hatte ich Besuch von Gitarrist Nr. 1 gehabt, denn ich fand ein Stimmgerät, das in etwa dem abhanden gekommenen gleichwertig ist, in meinem Briefkasten vor. Er hat sein Versprechen gehalten, was ihn als Ehrenmann ausweist. Nicht so Gitarrist Nr. 2, auf dessen E-mail ich immer noch warte, und das wahrscheinlich noch länger. Nun hoffe ich, dass mein Stimmgerät wieder aus dem Paralleluniversum auftaucht. Sollte das der Fall sein, bekommt Gitarrist Nr. 1 umgehend seinen Tuner von mir zurück.

 

Zwei Stimmgeräte
Zwei Stimmgeräte

Wochen später...

Es geht noch weiter! Nach ein paar Wochen bekam ich ein E-mail von Gitarrist Nr. 2. Das Stimmgerät war gar nicht im Paralleluniversum, sondern der Bassist seiner Band hatte es einfach mitgenommen, weil er davon ausgegangen ist, es wäre seines, also das von Gitarrist Nr. 2.

Gold Top mit den typischen Nitrolack-Rissen
Gold Top mit den typischen Nitrolack-Rissen

Da haben wir's mal wieder, Bassisten sind einfach freundliche Menschen! So wie auch der Bassist meiner Band. Ich bin mir ganz sicher, dass, wenn er auf der Bühne eine original Gold Top Les Paul von 1957 würde stehen sehen, er sie an sich nehmen würde in dem Glauben, es wäre meine. Zwar besitze ich nur eine Reissue dieser Gitarre (Historic Collection), aber ich glaube sagen zu können, dass diese dem Original wie ein Ei dem anderen gleichen würde (siehe Foto). Alleine das wäre schließlich schon Grund genug, die Gitarre einzupacken. Und ich hätte dann wieder die Qual der Wahl (oder vielleicht doch nicht ;-), welche Gitarre ich dem rechtmäßigen Besitzer wieder zurückgeben würde. Diese Qual der Wahl wird wohl Gitarrist Nr. 2 auch nicht erspart bleiben, denn die beiden Stimmgeräte sehen sich wirklich sehr ähnlich. Der Unterschied ist nur, dass sich mit dem von Gitarrist Nr. 2 die H-Saite nicht stimmen lässt, mit meinem aber schon. Ob das richtige Gerät bei mir ankommt, werde ich ja in Kürze erfahren, denn es ist bereits auf dem Postweg unterwegs zu mir. So ist auch die Ehre von Gitarrist Nr. 2 wieder hergestellt, und Gitarrist Nr. 1 darf sich freuen, dass er sein Stimmgerät bald wieder zurückbekommt.

zwei gut gelaunte Gitarristen
zwei gut gelaunte Gitarristen

Und schließlich war es soweit: Mein Stimmgerät lag gut verpackt ein paar Tage später in meinem nichtvirtuellen Briefkasten. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass es meines ist, denn der H-Saiten-Test schien dieses zu belegen. So konnte ich voller Freude bei der letzten Session im JuZe Gitarrist Nr. 1 sein mir überlassenes Stimmgerät wieder zurückgeben. Was bleibt, sind zwei gutgelaunte Gitarristen, die sich ihrer Stimmgeräte erfreuen; guckst Du Foto! Fazit: Demnächst werde ich wohl mal wieder eine Gitarre zur Session mitnehmen, aber wahrscheinlich nicht meine Gold Top. Dafür gibt es mir zu viele freundliche Bassisten. ;-)


Warnung vor „1 & 1“!

Ich möchte hiermit alle warnen, die irgendwelche Geschäftsbeziehungen zum Telekommunikationsunternehmen „1 & 1“ aufnehmen möchten.  Ich selbst habe mit denen bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht. Letztes Ereignis: Nachdem ich mir ein Smartphone zugelegt habe, wollte ich meinen bisherigen Handyvertrag in eine sogenannte „Freephone 3-fach Flat“ umwandeln. Also rief ich bei „1 & 1“ an, wo mir ein Herr Mayr erklärte, dass dies nur möglich sei, indem ich den vorhandenen Vertrag mit einer Frist von 28 Tagen kündige. Das tat ich umgehend schriftlich und beantragte telefonisch die besagte „3-fach Flat“. Ein paar Tage später bekam ich Post von „1 & 1“, einen „Kompaktbrief“, der mit 0.90 € frankiert war und die SIM-Karte für den neuen Vertrag enthielt. Dafür wurden von meinem Konto auch sogleich 9,60 € für „Porto und Verpackung“ abgebucht. Dass ich einen Monat lang zwei Verträge mit den entsprechenden Kosten am Laufen hatte, konnte ich noch verschmerzen. Voraussetzung für den Vertragsabschluss war von meiner Seite, dass ich meine alte Handy-Nummer würde behalten können. Dies wurde mir telefonisch von Herrn Mayr zugesichert, der mich auch gleich über den Prozess, wie dies zu geschehen habe, informierte. Ich sollte nach vier Wochen eine bestimmte Service-Telefonnummer von „1 & 1“ anrufen, um die kostenfreie Rufnummernmitnahme dort zu beantragen. Nach Ablauf der besagten vier Wochen rief ich also dort an, um von einer gewissen Cirsten C. zu erfahren, dass eine Rufnummernmitnahme nicht möglich sei. Auf meinen Hinweis, dass mir von Herrn Mayr eine entsprechende Zusicherung gemacht worden war, stellte sie nach kurzer Recherche fest, dass ein Herr Mayr nicht in ihrem Unternehmen arbeite. Das fand ich überaus interessant, legt es doch den Schluss nahe, dass hier in betrügerischer Absicht  lediglich auf einen Vertragsabschluss hingewirkt werden sollte, der nicht zustande gekommen wäre, wenn die Rufnummernmitnahme nicht angeboten worden wäre. Zwei Tage später versuchte ich übrigens erneut mein Glück bei einer anderen Kundenberaterin, deren Namen mir scheißegal war, da sie mir genau das Gleiche sagte, wie ihre Vorgängerin. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ich für diesen Anruf etwa ¼ Stunde in der Warteschleife hing.

Manch einer mag sagen, dass das ja nun alles nicht so schlimm sei. Zwar muss ich jetzt meinen ganzen  Bekanntenkreis mit meiner neuen Telefonnummer versorgen und sämtliche Visitenkarten einstampfen, aber darüber hinaus wäre ja kein Schaden entstanden. Ich indessen finde es betrüblich, dass in unserem Staat Unternehmen betrügerisch handeln und arglose Kunden abzocken dürfen, denn was hier im kleinen Stil passiert, findet ja ebenso auf ganz anderen Ebenen statt. Dass dieses Vorgehen typisch für „1 & 1“ ist, durfte ich bereits mehrfach selbst erfahren, was aber nicht ausschließt, dass andere Telekommunikationsanbieter in ähnlicher Weise verfahren. Ich für meinen Teil kann nur eindringlich vor „1 & 1“ warnen!

 

Nun, die Story geht aber noch weiter: Wie bereits berichtet, wurde mir im ersten Monat die Gebühr von beiden Handy-Verträgen abgebucht, was ja soweit für mich noch nachvollziehbar war. Dass dies aber im darauffolgenden Monat ebenfalls so war, konnte ich dann nicht mehr verstehen. Also rief ich wieder mal bei 1 & 1 an, wo mir erklärt wurde, dass die Kündigung meiner Handy-Flat zwar nun wirksam geworden wäre, dass aber diese Option Bestandteil meines DSL-Vertrags gewesen wäre und deshalb nicht zu einer Kostenreduktion führen würde, so wie mir das von "Hr. Mayr", der - wie wir bereits wissen - gar nicht existiert, zugesichert worden war. Vielmehr müsste ich nun den gleichen Preis für den DSL-Vertrag bezahlen als vorher, nur eben ohne Handy-Option. Ich wies darauf hin, dass ich dann die Handy-Flat ja gar nicht hätte kündigen brauchen, was meine Ansprechpartnerin, Frau Hirt, durchaus bejahte. Bei Herrn Mayr hatte das jedoch ganz anders geklungen, so dass ich die Sprachaufzeichnung über den telefonischen Vertragsabschluss hören wollte. Da musste mich Fr. Hirt allerdings erst an Herrn Pikowski weiterleiten, der seinerseits erst ein Verfahren einleiten musste, damit dies geschehen könne. Dies könnte so ca. ein bis zwei Wochen dauern, wurde mir gesagt. A propos dauern: Ich bekam eine E-mail von 1 & 1, in der ich nach meiner Zufriedenheit in Bezug auf den Kundenservice befragt wurde. Also nahm ich an der Befragung teil, um in zahlreichen Verschlüsselungen zum Ausdruck zu bringen, dass es sich bei 1 & 1 um den allerletzten Scheißladen handle. Als letzte Frage stand auf dem Fragebogen: Wünschen Sie in der Sache noch einen Rückruf? Ich kreuzte "Ja" an. Der aufmerksame Leser wird sich denken können, dass ein solcher Rückruf nie erfolgte. Das sagte ich auch Herrn Pikowski, der nur meinte, dass es im Moment erhöhten Arbeitsanfall im Unternehmen gäbe, was mich nun nicht gerade wunderte; wenn die mit allen Kunden so umgehen, wie mit mir, dann bleibt erhöhter Arbeitsanfall sicherlich nicht aus. Dass ein Anruf in ein bis zwei Wochen mitnichten stattfinden wird, kann ich mir an den zehn Fingern abzählen. Es handelt sich hier lediglich um eine Hinhaltetaktik, eben typisch 1 & 1. Damit ich meinen Vertrag bei denen nicht sofort, sondern erst in ein paar Wochen kündige. Und an dieser Stelle nochmals meine eindringliche Warnung an alle, die dies lesen: Wenn Ihr ohne Probleme in Bezug auf ein Telekommunikations-unternehmen sein wollte, haltet Euch fern von 1 & 1!